(geb. 1940), Studium deutsche und romanische Sprachen und Literaturen in Göttingen, Caen und München; in den 60er Jahren 3 Jahre in Frankreich (2 Jahre Lektor in Besançon); viele theoretische Anregungen (Strukturalismus, Semiotik, strukturalistischer Marxismus Louis Althussers u.a.) 1968 in der Bewegung engagiert; danach Assistent (deutsche Literaturwissenschaft) an der Ruhr-Universität Bochum; Forschung und Lehre auf der Basis der „neuen Ansätze“: strukturalistische Theorie der Kollektivsymbolik, Diskurstheorie nach Foucault; Forschung und Lehre zur „alternativen Klassik“, besonders Hölderlin und Schiller. Weiter in alternativen Strömungen engagiert; Kontakte zu alternativen Betriebsratslisten (GOG = „Gewerkschaftlich-oppositionelle Gruppe“ Opel Bochum, „revier“ Duisburg); eigenes Engagement in der GEW; seit 1982 Mit-Hrsg. der kultuRRevolution. zeitschrift für angewandte diskurstheorie (bis heute über 50 Hefte). 1980-1992 Prof. in Bochum, 1992/1993 Gastprof. in Paris-VIII (Saint-Denis), 1993-2005 Prof. in Dortmund (2005 pensioniert); DFG-Forschungsprojekte zur nationalen Kollektivsymbolik und zum „Normalismus“ (1996: Versuch über den Normalismus. Wie Normalität produziert wird; jetzt 3. Aufl. 2006). Darin u.a. Kapitel über 1968 als teils „flexibler Normalismus“, teils gescheiterter Versuch transnormalistischer „Utopie“. Seit 1980 politisches Engagment hauptsächlich in der Friedensbewegung (dazu viele Publikationen in kultuRRevolution und an anderen Orten).
Rolf Parr ist Professor für Germanistik (Literatur- und Medienwissenschaft) an der Universität Duisburg-Essen und Leiter des Master-Studiengangs “Literatur und Medienpraxis”. Nach seinem Studium der Germanistik, Philosophie und Pädagogik an der Ruhr-Universität Bochum war er dort wissenschaftlicher Assistent, dann Hochschuldozent an der Universität Dortmund, Gastprofessor auf dem Wechsellehrstuhl des Landes NRW an der Universität Leiden/NL und von 2004 bis 2010 Professor für Literaturwissenschaft und -didaktik an der Universität Bielefeld. Er leitete dort den Masterstudiengang “Interdisziplinäre Medienwissenschaft”.
Arbeitsschwerpunkte
Literatur-, Medien- und Kulturtheorie sowie -geschichte des 18. bis 21. Jahrhunderts, (Inter-)Diskurstheorie und Normalismusforschung, Kollektivsymbolik, Mythisierung historischer Figuren, literarisches Leben/Literaturbetrieb, Literatur/Medien-Beziehungen, Fernsehen, regionale Literaturgeschichtsschreibung, mediale Diskursivierungen von Arbeit.
Publikationen
zur Sozialgeschichte der literarischen Intelligenz, zur Diskurs- und Interdiskurstheorie, zum Realismus (Wilhelm Raabe, Theodor Fontane), zahlreichen Aspekten von Autorschaft, Globalisierung und Gegenwartsliteratur, Peripherien und Zentren, Gastlichkeit u. v. m.
Mehr Informationen
https://www.uni-due.de/germanistik/parr/
https://www.uni-due.de/germanistik/lum/index.shtml