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Jürgen Link

»Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch« ??? Kairologische Überlegungen zur multiplen Denormalisierung im Frühjahr 2011.

Clemens Knobloch
Nachruf auf Georg Bollenbeck.

Jürgen Link
Goethe, der Islam und die deutsche Leitkultur.

Thilo Sarrazin
Ich bin ein Laie, der Goethe-Deutsch versteht. Leserbrief (FAZ, 10.01.2011).

Jürgen Link
www.bangemachen.com
Einträge zur diskursiven Aktualität (II).

Wolfram Breger
Als wenn es (sie) nie gesprengt worden wäre.
Rekonstruktionsversuche einer deutschen ›Nation‹.

Oliver Kohns
Diskurse der ›nationalen Identität‹ in Deutschland:
Der Fall Sarrazin aus kulturwissenschaftlicher Perspektive.

Jürgen Link
Sarrazins Deutschland.

Maximilian Jablonowski
Sarrazins Griff zu Goethe.
Zur Semantik einer aktuellen Intervention in den deutschen Nationaldiskurs.

Wolfram Breger
Helden und Augustus. Ein neuer Reichsgedanke scheint möglich.

Katrin Späte
Religionen statt Nationen? Zur Phänomenologie von Konflikt- und Differenzlinien
in der Integrationsdebatte in der Bundesrepublik Deutschland.

Samuel Sieber
Politik und Medien in der Schleife der Iterationen.
Medien in Krisen, Katastrophen und Revolten.

Andrea Seier
Elend der Kritik? Bruno Latours Auseinandersetzung
mit Diskursanalyse und Dekonstruktion.

Martin Doll
Revolution 2.0. Über den Zusammenhang zwischen den Aufständen
im ›arabischen Raum‹ und ihren medialen Bedingungen.

Till Greite
»Vorsicht nicht Angst.« Bernhards Poetik der Gefahr und die Sozialpsychiatrie seiner Zeit.

Michael Niehaus
Der Beichtstuhl im Visier?

Jürgen Link
Korreferat zu Hannelore Bublitz »Im Beichtstuhl der Medien«.

Jürgen Link
»Das Ende der Normalität« – auch das Ende des Normalismus?
Zu Gabor Steingarts »Nachruf«.

Kairologie: Der Begriff des Kairós wird in der kRR nicht bloß im positiven Sinne (als »günstiger«, gar »erlösender Moment«) benutzt, sondern wertfrei: als Moment mit hoher historischer Intensität, in dem eine Zäsur die mittelfristige historische Kontinuität kupiert und die Möglichkeit historischer Nova eröffnet, wobei diese Nova durchaus auch fatal sein können. Eine kairotische[1] Situation ist stets multidimensional und überdeterminiert: ökonomische, technische, politische, militärische und kulturelle Faktoren (Praktiken-Diskurse, »Teilsysteme«) bilden ein kaum zu entwirrendes Knäuel. Unter modernen Bedingungen dient aber der Normalismus als eine Art multipler, auf die verschiedenen Dimensionen zwecks Orientierung, Kontrolle und Regulierung gleichermaßen anwendbarer Code. So erweist sich die kairotische Situation als Situation mehrfacher gleichzeitiger statistischer »Kurvenausschläge«, mehrerer gleichzeitiger Denormalisierungen mit gefährlichen Kopplungsrisiken, aber auch mit Möglichkeiten für positive, »rettende« Kopplungen.

Multiple Denormalisierung: Mindestens ein Dutzend arabische Revolutionen bzw. revolutionäre Bewegungen und fast genauso viele Konterrevolutionen – Interventionskrieg um Libyen – Atom-GAU in Fukushima – Pakistan/Afghanistan auf der Kippe. Und die Megakrise des Kapitalismus von 2008 ff. ist (entgegen allen Behauptungen der Hegemonie) keineswegs schon »abgehakt«. So sind die drohenden Staatsbankrotte mehrerer europäischer Mittelmeerländer nichts anderes als eine längst prognostizierte neue Phase der Krise. Die iberischen Regierungen haben dabei die »Chance« gesehen, durch Mitmachen beim Libyenkrieg auf einen Kriegsboom zu wetten: Beispiel für eine kairotische Kopplung zweier Denormalisierungen.

Viele ältere kRR-Hefte waren nicht mehr lieferbar, wurden aber vielfach nachgefragt. Jetzt sind alle als Printausgabe vergriffenen Hefte digitalisiert und können als ›E-kRR‹ vom K-West-Verlag bezogen werden. Sukzessive werden auch von den noch lieferbaren Ausgaben Digitalisate erstellt. Daher wird kRR ab 2016 auch im Digitalabo angeboten.
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