kultuRRevolution | nachhaltigkeit und/oder normalismus
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Jürgen Link

Nachruf: Archibald Kuhnke (1947-2010)

Nachruf: Christoph Rabanus (1943-2010)

Ulrich Grober
Die Entdeckung der Nachhaltigkeit.

Jürgen Link
Nachhaltigkeit zwischen Eurhythmie und Normalismus, mit einem Blick auf die Kollektivsymbolik des Waldes.

Karl-Ernst Lohmann
Begrenzen statt Lindern. Eine ökonomische Phantasie.

Reinhold Ophüls-Kashima
Der Begriff kyosei (»Symbiose«). Ein japanisches Dispositiv im Entstehen?

Jürgen Link
Einträge zur diskursiven Aktualität.

Fernand Hörner
Zwischen Pathologie und Fantasie. Der Exzentriker als Ver-rückter in literarischen und medizinischen Diskursen.

Jürgen Link
Die Normalisierung von Achtundsechzig als Anti-Ereignis: ein Fall für die Literatur?
(mit einem autogenen Beispiel)

Rolf Parr
Die Auseinandersetzung mit flexiblem Normalismus als Charakteristikum der ›Klassischen Moderne‹.

Heinrich Grebe
›Gefangene‹ des Sozialstaats. Von zwei Strategien zur Normalisierung der ›Unterschicht‹.

Wolfram Breger
Lebenslinien.

Bernd Dollinger/Henning Schmidt-Semisch
Den ausländischen Intensivtäter an der Wurzel packen? Eine kollektivsymbolanalytische Analyse populistischer Tendenzen bei der Thematisierung von Jugendkriminalität.

Manfred Lauermann
Žižek. Der Dadaist als Neoleninist. Ein produktives Missverständnis.

Thomas Schwarz
Die ›deutsche Südsee‹. Neue Arbeiten zum ozeanischen Diskurs.

Peter Friedrich
Pierre Legendre oder Menschen und Worte in der Poesie des Rechts.

Jürgen Link
»Die Lücke«: Neues zu Natur- und Kulturgeschichte (auch zu Kulturrevolution) bei Hölderlin: Anke Bennholdt-Thomsens und Alfredo Guzzonis »Marginalien«.

Maximilian Jablonowski
»Die Wirklichkeit schlägt die Satire um Längen.« Zu Clemens Knoblochs neuem Buch »Wir sind doch nicht blöd«.

Unser Freund Ulrich Grober hat mit seinem bereits vieldiskutierten Buch Die Entdeckung der Nachhaltigkeit(München bei Anne Kunstmann 2010) die Kulturgeschichte eines Begriffs (so der Untertitel) vorgelegt. Es handelt sich in großen Teilen auch um eine Diskursgeschichte. Sie kommt im richtigen Moment, um die mit diesem Diskurskomplex signalisierten ernsthaften Fragen zu reformulieren, die im Managerjargon vom »nachhaltigen Wachstum« (der Profite) und von »nachhaltigen Renditen« unterzugehen drohen. Dazu Ulrich Grobers Konzentrat seiner Thesen im vorliegenden Heft. Was ist die von der UNO geforderte »nachhaltige Entwicklung«? Wir haben es dabei mit dem Musterfall eines gespaltenen Signifikanten zu tun: Die einen verstehen darunter »nachhaltiges Wachstum« (der Profite), wobei die Zyklen der Reproduktion bloße Mittel für eine steigende monetäre Kurve sind – den anderen geht es gerade um die Zyklen der Reproduktion als Hauptzweck: Sie sollen »erneuerbar« und dadurch sehr, sehr lange fortsetzbar werden – eurhythmisch (in guten Rhythmen für eine longue durée) – und zwar auch dann, wenn man dazu den Motor des Profitwachstums abstellen müsste. Aber geht das überhaupt? In den 1970er und 1980er Jahren war noch deutlich (in Deutschland etwa bei Rudolf Bahro), wie eine ältere Theorie der sozialen Revolution ökologisch neugefasst wurde als Theorie einer »Kulturrevolution« der »Nachhaltigkeit«. Je mehr sich die Entwicklung ökologischen Engpässen auf der einen, monetären Krisen auf der anderen Seite nähert, umso aktueller werden die um den Komplex der »Nachhaltigkeit« gelagerten Probleme. Die Zeitschrift »kultuRRevolution« hat diese Probleme im Kontext des Normalismus ständig mit diskutiert (dazu der Beitrag von Jürgen Link). Verkürzt lässt sich sagen, dass die einen unter »nachhaltigem Wachstum« eben »normales Wachstum« verstehen, während die anderen bestreiten, dass »normales Wachstum« auf die Dauer »nachhaltig« werden könne. Was aber wäre die Alternative, wenn nicht eine (als katastrophisch denunzierte) »Utopie«? Hier erweist sich die prognostische Kapazität der kRR: Das einzige Tor zur konkreten Utopie und damit zu nachhaltigen Reproduktionszyklen sind konkrete Ereignisse und Prozesse vom Typ der Denormalisierung: Nur solche Ereignisse und Prozesse ermöglichen (oder erzwingen vielleicht sogar) neue (radikale) Weichenstellungen in Richtung (polyeurhythmischer) Nachhaltigkeit.

Viele ältere kRR-Hefte waren nicht mehr lieferbar, wurden aber vielfach nachgefragt. Jetzt sind alle als Printausgabe vergriffenen Hefte digitalisiert und können als ›E-kRR‹ vom K-West-Verlag bezogen werden. Sukzessive werden auch von den noch lieferbaren Ausgaben Digitalisate erstellt. Daher wird kRR ab 2016 auch im Digitalabo angeboten.
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