bundeswehr schießt auf „mob“ (gaddafi & assad auf demokratische rebellen)

19. Mai 2011 / Äußerlich gleichen sich die Bilder: Massendemonstrationen, darunter viele Frauen und Kinder, dem Anschein nach unbewaffnet, die Särge zu Grabe tragen und anschließend wütend gegen killende Militärs demonstrieren. Die Begriffe in unseren Massenmedien machen aber klar, dass es sich um 100 Prozent verschiedene Ereignisse handelt: In den arabischen Ländern geht es um Rebellen für die Demokratie (was nicht zu bezweifeln ist) – in Afghanistan um „Mob“, in den sich irgendwann auch noch „Aufständische infiltiert haben“. Genau das ist aber die Sprachregelung, die Gaddafi & Assad für ihre Demonstranten benutzen: „Mob, in den sich bewaffnete Aufständische infiltriert haben“. Diese Ausdrucksweise hat eine klare Funktion: Auf „aufständischen Mob“ darf geschossen werden. Die dabei getöteten Zivilisten (mindestens die Frauen und Kinder) sind legitime Kollateralschäden der „infiltrierten Aufständischen“. So behaupten es auch Gaddafi & Assad.

Gegen wen oder was richtet sich der „aufständische Mob“ in Afghanistan, auf den die Bundeswehr legitim schießt? Folgt man unseren Medien, gegen die afghanische „Demokratie“, z.B. gegen den „demokratischen Gouverneur“ von Talokan, der der Bundeswehr sofort und vor jeder Untersuchung bescheinigt, dass sie zu recht geschossen habe. Nun wurde aber bei den letzten Wahlen festgestellt, dass sie massiv gefälscht wurden. Daraufhin erklärte die UNO im Auftrag der NATO, dass die Ergebnisse (oben Karzai, unten die Gouverneure usw.) dennoch demokratisch seien. Weitere Untersuchungen wurden unterbunden.

Bleibt die Behauptung der ISAF, dass die 4 gekillten Menschen in den Särgen des „Mobs“ (darunter 2 Frauen), bewaffnete „Aufständische“ gewesen seien –  während der „Mob“ behauptet, es seien Zivilisten gewesen. Wenn die ISAF recht hat, lassen die „Aufständischen“ aber militärische Emanzipation der Frauen zu, was allem widerspricht, was wir sonst hören.

Da soll noch jemand durchblicken! Gottseidank blicken unsere Medien genau durch und wissen genau, wer demokratischer Rebell ist und wer aufständischer Mob. Sicher ist immerhin dies: Die Bundeswehr führt einen Counterinsurgency-Krieg (Anti-Guerilla-Kieg) vom Typ Vietnam. Bisher ist kein „sauberer“ Krieg dieses Typs bekannt. Gekillt wird nach Listen der Geheimdienste, die von anonymen, unkontrollierbaren Denunzianten bestückt werden (die 4 in den Särgen – oder mindestens 1 von ihnen -standen auf solchen Listen). Das führt regelmäßig zu „Mobs“ – auf „Mobs“ darf aber ebenfalls geschossen werden. Die „Stabilisierung“ der afghanischen „Demokratie“ macht rasende Fortschritte. Wer’s glaubt, wird selig – wer nicht, fordert den sofortigen Abzug der Bundeswehr und unterzeichnet den Appell „Heraus aus der Sackgasse in Afghanistan“.

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