12 Jan heraus aus der sackgasse in afghanistan!
12. Jan 2010 / In vielen Einträgen dieses Blog wurde die Abwärtskurve der „Versumpfung“ der Bundeswehr in A* dokumentiert. Mehr und mehr hörten und hören sich die Meldungen von dort an wie die Simulationen über den A*-Krieg im Roman „Bangemachen gilt nicht auf der Suche nach der Roten Ruhr-Armee.“ Auch die „Stabsärztebrüder“ des Romans sind im realen A* in ihrem gefährlichen Dienst tätig. Man konnte zu Weihnachten einige ihrer Feldpostbriefe im SZ-Magazin vom 23.12.2009 nachlesen, z.B.:
„Insgesamt hat der ISAF-Einsatz in Kundus nur noch wenig von einem Hilfseinsatz, sondern mehr von einem (asymmetrischen) Krieg. Wenigstens alle 3 Tage passiert etwas. Anfangs kamen in schöner Regelmäßigkeit Raketen, das hat nachgelassen. Dafür häufen sich Anschläge und Hinterhalte. Kaum ein Schutzzug, der noch kein Feuergefecht hatte. Mindestens 6mal wurden unsere Patrouillen angesprengt.“ (Oberstabsarzt Jens Weimer, 34)
„Spätestens nach dem 2. Bunkeralarm entwickelt auch der größte Philanthrop blutige Rachegelüste. Die militärisch einfachste Lösung, die hier von den Soldaten auch favorisiert wird, ist der groß angelegte Artillerie-Gegenschlag. Technisch kein großes Problem: Abschussstelle orten, Kanone ausrichten und zurückschießen – dauert weniger als 1 Minute. Die ersten feindlichen Raketenschützen hätten wohl auch Pech, aber die Taliban sind nicht blöd. Schon die nächsten hätten ein langes Kabel und würden die Rakete neben einem Kindergarten starten.“ (ders.)
Den Stabsärztebrüdern ist also klar: Die „Option“ einer weiteren sehr blutigen Eskalation rückt näher.
Aber es gibt eine andere Option: den Rückzug. Dafür setzt sich der APPELL „HERAUS AUS DER SACKGASSE IN AFGHANISTAN!“ ein, den die Zeitschrift „kultuRRevolution. zeitschrift für angewandte diskurstheorie“ zusammen mit der Zeitschrift AMOS entwickelt hat. Er ist spezifisch für ein deutsches Publikum formuliert und soll rechtzeitig zur Londoner Konferenz am 28.1. veröffentlicht werden.
Update: Wie geplant wurde der Appell am 28.1. in der Wochenzeitung Der Freitag mit den ersten 150 Unterschriften veröffentlicht. Der Appell „Heraus aus der Sackgasse in Afghanistan“ mit seinen prägnanten Gründen für einen „umgehenden“ Rückzug der Bundeswehr erfreut sich seit seiner Publikation im „Freitag“ am 25. Januar weiterer Unterstützung. Er erweist sich so als wichtiges Instrument, um zu verhindern, dass bald wieder „war as usual“ herrschen kann. Deshalb bitten wir jetzt (und ohne deadline) um zusätzliche Unterschriften.
AfghanistanAppell.de
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