30. Nov 2017 / Unter dem Titel „kultuRRevolutionäre fluchtlinien – zwischen hölderlin und platonow“ ist das Heft 73 der „Zeitschrift für angewandte Diskurstheorie“ erschienen (Informationen und Bestellmöglichkeit über den K-West-Verlag Essen bzw. über die Homepage zeitschrift-kulturrevolution.de).
Dieses Heft kombiniert mehrere „Dauerbrenner“-Themen: Sowohl literarische wie soziopolitische. Zu den zweiten gehört die Fortsetzung des Schwerpunkts aus Heft 72: Populismus. Wer zu diesem Reizwort eine Weder-Noch-Position jenseits der Sprechblasen sucht, wird hier fündig. Beispiel: Tino Heim über „Die Selbstverunmöglichung des ›Ohne-Angst-Verschieden-Seins‹. Normalismus zwischen flexiblem Lebensstilpluralismus und autoritärer Realpolitik.“ Ein grundsätzlicher Essay über die Kopplungsfriktionen zwischen Normalismus und Kapitalismus. Zu den literarischen Themen gehört das einleitende Gespräch zwischen Hans Günther und Jürgen Link „Scheiternde Revolution und ›historische Melancholie‹: ein Dialog über Andrej Platonow und Friedrich Hölderlin“. (Platonows ganz originelle, radikal avantgardistisch-politische Romane über die Entwicklung der Sowjetunion unter Lenin und Stalin konnten erst postum während der Perestroika publiziert werden.) Jacques Le Riders Beitrag „Karl Kraus: Zur Modernität eines Antimodernen“ wirft originelle, nicht unkritische Blicke auf einen der Modellautoren der kRR.
Schließlich wird das Heft eingeleitet mit einer längeren Art Update des Projekts nach 35 Jahren: Zwischentitel wie „Diskursive Aktualität, aktualhistorische Analyse und prognostische Kapazität“, oder: „WNLIA (Weder-Noch Lieber Irgendwie Anders), Entdifferenzierung/Umdifferenzierung und Kulturrevolution“.
Also: Wer die in diesem Blog formulierten WNLIA-Positionen interessant gefunden hat, kann in dem neuen Heft die analytischen Grundlagen der Posts kennenlernen. Wenn er oder sie denn bereit ist, einen kleinen Obulus für Bestellung oder Abo beizutragen.