neues von den „kleinen wallensteinen“ im fronteinsatz

3. Jul 2009 / In der „Vorerinnerung“ (Bangemachen gilt nicht auf der Suche nach der Roten Ruhr-Armee, asso-Verlag Oberhausen; Urlaubslektüre-Tipp) gibt es die  „Konverter“ und die „kleinen Wallensteine aus der Emscherzone“. Die ersten sind die umgedrehten, konvertierten Achtundsechziger allgemein, und die zweiten sind die Grünen Globalstrategen im Besonderen. Warum „Wallensteine“? Weil Schiller in der Figur des großen alten Wallenstein den speziell „deutschen“ Militärstrategen klassisch dargestellt hat: als großen Schweiger und großen Zauderer, der einen strategischen Superkalkül ausheckt, der sich dann am Ende als Super-GAU erweist. Bei den Grünen standen diese (sehr kleinen) Wallensteine bis 1999 (Jugoslawienkrieg) an der Spitze der „pazifistischen Fraktion“ und schwiegen meistens und kalkulierten, bis sie dann vom „grünen Mann der mutigen Wahrheit“ („Vorerinnerung“) mit ein paar Posten zum Frontwechsel gebracht werden konnten. Heute sind die meisten schon politisch tot. Was von ihnen übrig ist, wird an die Fernsehfront geschickt, um Durchhalteparolen im Afghanistankrieg aus angeblich ‚linker‘ Position abzulassen. So der „verteidigungspolitische“ Sprecher der Grünen, Winfried („Winni“) Nachtwei, zuerst Kampfflieger, dann Pazifist, dann Kleinwallenstein, dann wieder symbolischer Kampfflieger.

Warum werden die Konverter von 68 wieder dringend gebraucht? Weil knapp 70% der Bevölkerung inzwischen den schnellen Rückzug fordern. Weil ein Konservativer wie Jürgen Todenhöfer, spiegel(!)verkehrt wie die Konverter, zum Apostaten der G7-Kriegspolitik in der 3. Welt geworden ist.

Warum werden aber jene 70% dennoch die Parteien wählen, die den Krieg noch 10  Jahre weiter führen und erheblich eskalieren wollen (so Minister Jung)? Weil niemand das Tabu der Kosten dieses Krieges, die direkt mit den Folgen der Krise zusammenhängen, in der Öffentlichkeit zu berühren wagt. Nach den Kosten eines Krieges zu fragen, war in Deutschland schon immer Landesverrat und ein Schande. Diese absurde aktualgschichtliche Situation wird in der „Vorerinnerung“ in ein alternatives, grelles Licht gerückt.

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