28 Apr „selbsternannter separatistenchef nimmt deutsche geiseln“, oder: wie und wozu man mit selbsternannten militärbeobachtern ein „exponiertes glied“ schafft. wieweit wird die selbsternannte weltjunta g7 jetzt eskalieren?
28. Apr 2014 / Erinnerung an „selbsternannt“: Es handelt sich um eine schwere diskursive Waffe der Schreibtischtäter – die Bombardierung Serbiens begann mit der 100fach wiederholten Floskel vom „selbsternannten Parlament der bosnischen Serben.“ Unglaublich die Einäugigkeit der Schreibtischtäter, die ihren Feinden Einäugigkeit vorwerfen: Wenn es in dieser globalisierten Welt eine mächtige selbsternannte Instanz gibt, dann ist es die weltbeherrschende Weltjunta G7. Nie gab es für die G7 die geringste demokratische Legitimation. Sie wurde vielmehr 1975 auf Initiative von Helmut Schmidt und Giscard d’Estaing zunächst als wirtschaftliches Welt-Direktorium geschaffen (Musterbeispiel von „selbsternannt“), und maßte sich dann mit der Zeit alle Entscheidungskompetenzen, besonders auch die militärischen, an. Die UNO wurde zu ihrem bloßen Transmissionsriemen.(Russland saß mit Jelzin immer bloß am „Katzentisch“, von dem es jetzt kurz und bündig wieder rausgekickt wurde.)
Und nun SCHLAGEN uns die SCHLAGzeilen der diversen SCHLAGzeitungen weitere schwere diskursive Waffen um die Ohren: GEISELNAHME „DEUTSCHER OSZE-BEOBACHTER!!!“ Mal halblang: Es waren keine OSZE-Beobachter, sondern eingestandenermaßen „Beobachter“, die „auf der Basis einer bilateralen Einladung“ aus Kiew zusammen mit Kiewer Soldaten (Spezialkräften? Dienstekader?) „beobachten“ sollten, wie die „separatistischen“ und die ukrainischen Truppenpositionen und deren Kampffähigkeit einzuschätzen sei. Das können natürlich nur völlig einäugige und selbsternannte Separatisten für Spionage halten. Wie panische Ameisen versuchen nun Merkels, Steinmeiers und Von der Leyens Profis dieser abenteuerlichen und eskalierenden, total „selbsternannten“ Aktion nachträglich ein dürftiges OSZE-Mäntelchen umzuhängen.
Verrückter Albtraum: Hohe Bundeswehroffiziere (ein Oberst!) übernehmen an der russischen Grenze, fast in Sichtweite von Stalingrad, in Städten, deren Juden und Kommunisten 1941 im Rücken der Wehrmacht von SS und ukrainischen „Freiwilligen“ massenweise abgeknallt und in riesige Gruben geschmissen wurden (man lese Littell), einen kriegsvorbereitenden Auftrag – dagegen verblasst ja selbst das Tanklastermassaker des Obersten Klein in Afghanistan.
Und so haben wir jetzt DEUTSCHE GEISELN. In der Zeitschrift kultuRRevolution (Klartext Verlag Essen: siehe zeitschrift-kulturrevolution.de) wurde ein diskursives Schema entwickelt, nach dem Kriege angezettelt werden können. Dazu gehört die klare Zweiteilung zwischen „unserem System“ (dem „demokratischen Westen“) und dem feindlichen System („Russland“ und alle „Prorussen“). Ein „exponiertes Glied“ ist nun eine Enklave des eigenen Systems außerhalb seiner Grenzen, typischerweise eine GEISELNAHME außerhalb des eigenen Systems. An seinem exponierten Glied leidet symbolisch das ganze eigene System, so dass das Glied da draußen mit allen Mitteln, notfalls militärisch, „herausgehauen“ werden muss. Die Schaffung eines exponierten Gliedes gehört also zu den riskantesten Eskalationsschritten im Vorfeld eines Krieges, die sich überhaupt denken lassen.
Albtraum-Szenario: Hat die Kiewer Regierung (in der Swoboda sitzt, und die zweifelsfrei „russisches Roulett“ spielen möchte) die Bundeswehroffiziere genau deshalb „eingeladen“, um sie zu GEISELN zu machen, damit die Bundeswehr „gezwungen“ wird zu … (nicht auszudenken). Albtraum-Szenario hoch 2: Haben die Bundeswehroffiziere das geahnt und „mitgespielt“?
QUOUSQUE TANDEM? (siehe dazu das vorige Post) Es braucht einen hippokratischen Eid der Medienleute, keine hoch explosiven diskursiven Waffen zu verwenden.